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AutorenbildMichael Meinecke

Waldbaden - warum auch du jetzt die Badehose einpacken solltest




Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Denn Waldbaden hat in Wirklichkeit nichts mit Wasser zu tun. Und wird immer wieder mit dem ebenfalls schönen, aber auch weit schwieriger zu erlernenden Trend des Eisbadens (aber da an anderer Stelle mehr dazu) verwechselt. Viel mehr bedeutet Waldbaden ein Bad an der frischen Luft zu nehmen. Oder übersetzt so viel wie absichtloses Schlendern durch den Wald.

Aber warum sollte man das tun? Wo doch sowieso so wenig Zeit für all die Aufgaben vorhanden ist.

Genau deswegen!

Wir leben in einem Zeitalter in dem wir versuchen uns selbst zu überholen. Und bei diesem Versuch bleiben wir gnadenlos auf der Strecke. Jedes Jahr ist der Kalender trotz besten Vorsätzen noch voller, die Vorgesetzten verlangen einem noch mehr ab, die Kinder finden ein weiteres Hobby zusätzlich zu den vielen die sie schon ausüben. Und wir aus Perspektive der Eltern wollen diese natürlich alle ermöglichen. Schließlich erinnern wir uns zu gerne an alle unsere zerplatzten Träume aus unserer Kindheit, und was aus uns hätte werden können. In der Werbung wurde uns beigebracht: "Mein Haus, mein Auto, mein Boot."

Glücklich wird man erst wenn man alles besitzt. Und dafür lohnt es sich zu leiden. Überstunden zu machen in einem Job der keinen Spaß macht, um das Geld zusammen zu bekommen das notwendig ist um den Babysitter zu bezahlen. Finde den Fehler.

Manchmal ist weniger einfach mehr!

Und dann sind wir auch schon wieder beim Thema. Du brauchst weniger eine Badehose, aber dafür mehr Stille. Und die bietet dir der Wald. Alleine schon weil er die natürlichste Umgebung ist, in einer Welt ohne Natürlichkeit. Um uns herum ist alles laut, schnell, viel. Mitunter auch verdreckt. Je nach Stadt. Wir stellen uns Samstag Abend um 20:00 Uhr an die Kasse im Supermarkt um Chips zu kaufen für den Netflix Abend um endlich mal zu entspannen. Zwischendurch regen wir uns auf, das der Kunde vor uns zu lange braucht sein Kleingeld zu zählen, und der Fahrer vor uns nicht schnell genug über die rote Ampel fährt. Und in nächsten Moment hauen wir uns den Ranzen voll bis wir vor Bauchschmerzen von dem Müll den wir in uns rein gestopft haben, auch noch unseren Geist mit sinnlosem Trash TV zumüllen. Für uns fühlt sich das Natürlich an. Spoiler! Das ist es aber nicht!

Aber was hat das jetzt mit Waldbaden zu tun? Alles!

Zum einen passt dir nach zu vielen Chips deine Badhose nicht mehr. Zum anderen, und das ist das eigentlich wichtige, ist Waldbaden das Gegenteil von Netflixen.

Stille, Achtsamkeit, Präsenz. Mit einfachen Übungen stoppen wir in kürzester Zeit das Hamsterad in unserem Kopf. Und stellen vielleicht sogar erschrocken fest, das wir ja auch noch da sind. Zwischen all den vielen Aufgaben, Zielen und unötigen Zeittotschlägern.

Auch beim Waldbaden werden wir erschlagen. Erschlagen von Einfachheit, Entspannung, Wahrnehmung und von Magie.

Es gilt einfach raus zu gehen, bewusst zu atmen, zu schauen, zu schmecken, zu hören, zu fühlen. So einfach, und genau deshalb so schwer.

Doch einfach sind auch die Übungen die wir während des Waldbadens durchführen. Einfach und effektiv. Es gibt kaum jemanden der nach drei oder vier Stunden voller Achtsamkeit und Magie nicht beseelt den Wald verlässt.

Lass dich entführen in eine Welt voller Zauber.

Was du dazu brauchst, nicht viel. Zumindest keine Badhose.

Nur ein bisschen Zeit und die Bereitschaft diese mit dir zu verbringen.


In Liebe, dein Michel.

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